Zum Inhalt springen

Differenzbewusste und machtkritische Soziale Arbeit

Social work is a practice-based profession and an academic discipline that promotes social change and development, social cohesion, and the empowerment and liberation of people. Principles of social justice, human rights, collective responsibility and respect for diversities are central to social work.

Internationale Definition der Sozialen Arbeit (International Federation of Social Work 2014)

Soziale Arbeit ist durch unterschiedliche Ansprüche, die an sie gesetzt werden, besonders gefordert. Diese Anforderungen – Menschen zu helfen, als behördliche Soziale Arbeit Kontrollfunktionen auszuüben und sich als Menschenrechtsprofession für soziale Gerechtigkeit einzusetzen – stehen oftmals in Widerspruch zueinander. Darüber hinaus findet Soziale Arbeit immer in gesellschaftlichen Machtverhältnissen statt, die von Vorurteilen, ungleicher Ressourcenverteilung, Mechanismen der Diskriminierung und Privilegierung geprägt sind.

In diesem Kontext professionell zu handeln, erfordert ein hohes Maß an Reflexivität, Fach- und Methodenkompetenz. Neben fundiertem Wissen im Anti-Diskriminierungsrecht, zu unterschiedlichen Diskriminierungsformen und Lebenswelten von Adressat*innen, der Auseinandersetzung mit theoretischen Konzepten wie Diversität und Intersektionalität, Handlungsansätzen wie des „Service User Involvements“ braucht es persönliche Reflexionskompetenzen. Hilfreich ist hier der Ansatz der Anti-Bias-Arbeit zur Arbeit mit unbewussten Vorurteilen, um dann Tools wie die die differenzbewusste und machtkritische Fallreflexion auf Mikro-, Meso- und Makroebene einsetzen zu können.

Themen

  • Welche Rolle spielen unbewusste Vorurteile in der Sozialen Arbeit?
  • Was ist unter Diskriminierung / Privilegierung zu verstehen?
  • Zugehörigkeiten und Machtverhältnisse – wie wirken sich unterschiedliche Zugehörigkeiten zu sozialen Gruppen aus, wie gehen wir damit in unserer Arbeit um?
  • Wie und wo wird das Thema Diversität in meiner täglichen Arbeit und meiner Organisation relevant?
  • Wie können Machtverhältnisse in der Sozialen Arbeit analysiert werden und Machtungleichgewichte verändert werden?
  • Wie können Fälle auf Mikro-, Meso- und Makroebene differenzbewusst und machtkritisch reflektiert werden?
  • Welche rechtlichen Regelungen sind relevant?
  • Welche Kompetenzen braucht es für die Umsetzung einer Service User Involvement Strategie?
  • Was sind die Erfolgsfaktoren in Service User Involvement Prozessen?
  • Welche Tools können für unseren spezifischen Umsetzungsprozess hilfreich sein?

Ziele

  • Sensibilisierung für unbewusste Vorurteile und Machtverhältnisse, die zu Ausschlussprozessen und Benachteiligungen führen können
  • Bedeutung der Zugehörigkeit zu gesellschaftlich diskriminierten / privilegierten Gruppen im (Arbeits-)Alltag
  • Sensibilisierung für die Auswirkungen von individueller und gesellschaftlicher Diskriminierung bzw. Privilegierung auf der Basis von Alter, Geschlecht, Familienstand, sexueller Orientierung, Behinderung, Weltanschauung, Migrationsgeschichte und deren Relevanz für die Arbeit
  • Reflexion eigener Haltungen und Einstellungen gegenüber Diversität
  • Übersicht über aktuelle Theorieansätze zur Thematik (Machttheorien in der Sozialen Arbeit, Partizipation, Empowerment, Trilemma der Inklusion)
  • Überblick über Strategien auf organisationaler Ebene, um Machtungleichgewichte in der Organisation abzubauen
  • Einführung in den Service User Involvement / Nutzer*innenbeteiligungsansatz

Methoden

  • Theoretischer Input
  • Gruppenarbeiten
  • Erfahrungsaustausch
  • Fallarbeit
  • Praktische Übungen

Formate

  • Vortrag
  • 1 – 2tägige Trainings
  • Begleitung von Veränderungsprozessen

Bei Bedarf erarbeiten wir mit Ihnen in einem maßgeschneiderten Prozess, mit dem Sie neue Angebote für Ihre Organisation auf der Basis einer Beteiligung der potentiellen Nutzer*innen entwickeln können. Auf der Basis unserer Expertise in partizipativen Forschungs- und Entwicklungsmethoden kommen innovative Tools aus dem Service Design Thinking zum Einsatz.

Dieses Angebot ist ein Beitrag zu den SDGs 1 (keine Armut), 5 (Geschlechtergleichstellung) , 10 (Weniger Ungleichheiten) und 16 (Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen)