Gender-Mainstreaming ist ein Konzept zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit in allen Lebensbereichen. Es bezieht sich auf die Integration der Geschlechterperspektive in politische, soziale und wirtschaftliche Entscheidungen sowie auf die gleichberechtigte Berücksichtigung der Bedürfnisse und Interessen von Frauen und Männern. Das Ziel des Gender-Mainstreaming ist es, die Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern zu fördern und Diskriminierung zu vermeiden. Während Gender Mainstreaming in Organisationen und in der Politik eingesetzt werden kann, ist das Anwendungsfeld von Diversity Management der Umgang mit Heterogenität und Vielfalt in Betrieben und Organisationen. Aktuell werden die Begriffe „Diversity“, „Equity“ und „Inclusion“ – übersetzt mit Vielfalt, Chancengleichheit/Gleichstellung und Inklusion – immer wichtiger. Dabei sind drei Fragen zentral:
- Diversity fragt: „Wer ist im Raum?“ Der Fokus liegt auf den vielfältigen Unterschieden und Gemeinsamkeiten, die Menschen ausmachen
- Equity fragt: „Wer versucht in den Raum zu kommen, stößt dabei aber auf Barrieren?“ Der Fokus liegt auf fairer Behandlung, Zugangs- und Entwicklungsmöglichkeiten für alle Menschen.
- Inclusion fragt: “ Wurden die Ideen von allen gehört und berücksichtigt?“ Der Fokus liegt darauf, dass alle Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit Macht, Stimme und Entscheidungsmöglichkeiten haben.
Wir arbeiten mit einem machtkritischen Diversity Management Ansatz, dieser unterscheidet sich von anderen Ansätzen des Diversity Managements dadurch, dass er sich explizit mit der Analyse und Veränderung von Macht- und Dominanzverhältnissen innerhalb von Organisationen auseinandersetzt. Während andere Ansätze sich eher auf die Förderung der Diversität durch eine diverse Belegschaft konzentrieren, geht es beim machtkritischen Diversity Management darum, Beteiligungsrechte, Teilhabe und Zugehörigkeiten in den Blick zu nehmen. Machtkritisches Diversity Management kann zB im Personalmanagement (Einstellungsverfahren, Arbeitsbewertung, Entlohnung, Verfahren im Umgang mit interner Diskriminierung), in Aufgabenfeldern wie Marketing und Kommunikation oder bei internen und externen Leistungen umgesetzt werden. Ausgangspunkt sind die Menschenrechte mit der Anerkennung, dass Menschen einerseits fundamental verschieden sind und daraus folgend unterschiedlich verletzlich, andererseits grundlegend gleich an Rechten und Würde. Machtkritisches Diversity Management ist immer auch Diskriminierungsschutz mit dem Ziel, Zugangsmöglichkeiten, Ausschlüsse und Barrieren abzubauen.
Themen
- Wie bedeuten Begriffe wie Gleichbehandlung – Chancengleichheit – Gleichstellung – Inklusion?
- Warum und in welchen Kontexten sind Quoten sinnvoll?
- Was sind unbewusste Vorurteile und wie wirken diese, zB in Einstellungsverfahren?
- Wie kann Chancengleichheitsförderung und Diskriminierungsschutz konkret umgesetzt werden?
- Welche Felder von Gender Mainstreaming und Diversity Management sind in Institutionen relevant?
- Mit welchen Instrumenten arbeiten Gender Mainstreaming und Diversity Management?
- Was sind die Erfolgsfaktoren für Gender Mainstreaming /Diversity Managementprozesse?
Ziele
- Vermittlung von grundlegenden Kompetenzen im Bereich Gender Mainstreaming und Diversity Management (fachliche, methodische, soziale und persönliche Kompetenzen)
- Bestandsaufnahme & Analyse der derzeitigen Situation der Organisation in Bezug auf das Thema
- Entwicklung von Zielen
- Implementierung von Strukturen, die für die Implementierung einer Gender & Diversity-Strategie notwendig sind
- Monitoring und Evaluation von Gender & Diversity- Prozessen
Wir bieten Workshops und Fortbildungen zu Gender Mainstreaming und Diversity Management an. So entsprechen unsere Fortbildungen zu Gender & Diversity den Kriterien des AMS. Idealerweise sind jedoch Gender Mainstreaming und Diversity Management in eine umfassende Strategie eines Unternehmens, einer Organisation integriert. Wir begleiten diese Prozesse der Entwicklung und Implementierung einer solchen Strategie durch Beratung, Workshops und Organisationsentwicklung. Dabei ist es zentral, spezifische Ziele auf Basis der Analyse der jeweiligen Bedarfe festzulegen.
Dieses Angebot ist ein Beitrag zum SDG 5 „Geschlechtergerechtigkeit“, SDG 8 „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ und SDG 10 „Weniger Ungleichheiten“.